Wilhelm Friedrich Blom (1889-1955) und Caroline Bertha Kunth (1890-1970).
Wilhelmn Friedrich Blom wurde am 09.07.1889 in "Krusen Heuer" von Lienen-Kattenvenne geboren. Er soll als einer der ersten in der neuen Kattenvenner Kirche getauft worden sein?
Bereits mit sieben Jahren hütete er bei Bauer Christoffer die Kühe und blieb wahrscheinlich auch nach seiner Schulzeit als Bauernknecht auf diesem Hof.
Aus dem 1. Weltkrieg kehrte als kränklicher Mann (Lunge) zurück und arbeitet bis zu seiner Hochzeit (1924) als Streckenarbeiter bei der Reichsbahn.
Caroline Bertha Kunth wurde am 19.09.1890 in Beesenstedt bei Halle a.d.Saale geboren. In Höhnstedt und Zappendorf bei Halle an der Saale schenkte sie den unehelich geborenen Kindern Hermann (*1911) und Helene (*1916) das Leben. Der Vater beider Kinder, Paul Deske(?), soll aus dem Bereich um Aachen stammen und auf den Schlachtfeldern von Verdun sein Leben gelassen haben?
Zwischen 1916 und 1924 gelangte Bertha Kuhnt nach Lengerich und arbeitete sie auf dem Hof Stapenhorst in Lengerich-Ringel als Schweizerin (Melken nach Schweizer Art).
Am 26.09.1924 heiratete das Paar (standesamtlich in in Lengerich, kirchlich in Kattenvenne). Trauzeugen waren der Bäcker Heinrich Blom (Bruder des Bräutigams, 1924 wohnhaft in Dortmund) und eine 26 Jahre alte Marie Serjewicz (gem. Heiratsurkunde dem Heinrich Blom bekannt). In Holzhausen Nr. 1 (Brünemann) wohnte auch der Bräutigam, während die Braut in Lengerich-Ringel Nr. 6 (Stapenhorst) zuhause war.
Dem Ehepaar Blom-Kuhnt wurden vier gemeinsame Kinder geschenkt.
- Wilhelm Blom (1926-1997) wurd in der Provinzial-Hebammen-Lehranstalt von Osnabrück geboren. Vermutlich konnte man etwas Geld erhalten, wenn man zukünftigen Hebammen die Gelegenheit gab zu lernen? Vielleicht war es auch eine schwere Geburt, die hier besser behandelt werden konnte?
- In der Heuer des Bauern Franz von Harleßen in Kattenvenne wurde 1928 das zweite Kind, die Tochter Auguste geboren. Von Harleßens Heuerhäuser lagen an der heutigen Ladberger Straße im Westen von Kattenvenne und wurden im Laufe der Zeit alle verkauft und/oder abgerissen.
- In einem Heuerhaus des Bauern Brünemann (früher Soest) in Lienen-Holzhausen Nr.7a (heute: Kattenvenner Str. 103) wurden Lieselotte (*1932) und
- Friedrich (*1934) geboren. Letzterer starb bereits 1935.
Wilhelm Friedrich Blom nahm auch die vorehelichen, in Sachsen-Anhalt geborenen Kinder seiner Braut, Hermann (*1911/Höhnstedt) und Helene (*1916/Zappendorf) als die eigenen an und auch sie führten fortan den Familiennamen "Blom".
Im Jahre 1943 verzog die Familie auf eine Heuerstelle des Bauern Heemann-Hilgemann (Lienen 8, heute Glandorfer Str. 59).
Der Grundherr, August Hilgemann, hatte 1921 die Elisabeth Heemann geheiratet und in der Folgezeit das spätere Wohnhaus von Wilhelm Friedrich Blom und seiner Familie erworben. Wie sonst üblich, hatte dieses Haus nämlich nicht die Hausnummer des Grundherren (Nr. 8 sondern die Nr. 83).
Erst nach dem täglichen Dienst für seinen jeweiligen Grundherrn konnte Wilhelm Friedrich seine "eigenen" Ländereien bewirtschaften. Durch die Währungsreform (1923-25) verloren die Eheleute Blom-Kunth ihre gesamten Ersparnisse, welche eigentlich für den Kauf einer eigenen Hofstelle vorgesehen waren. Letztlich konnten deshalb nur noch vier gedrechstelte Füße für einen neuen Tisch gekauft werden!
Nach dem Tod von Wilhelm Friedrich Blom (14. September 1955/Lengerich, lt. Sterbeurkunde an Darmverschlingung) verzog Caroline Bertha Blom geb. Kunth nach Greven-Hüttrup und wohnte zuerst im Hause der Familie Schreiner, später bei ihrer Tochter Lieselotte auf dem Hof Kemper. Auf Grund der beengten Wohnverhältnisse reifte der Entschluss ein letztes Mal zu ihrem Sohn-Wilhelm ins Sauerland umzuziehen.
Dort verstarb sie am 01. August des Jahres 1970 und wurde in Rimbeck-Sauerland bestattet.