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Auf dem Hof Kattmann in Ladbergen-Hölter verbrachte ich meine Kindheit.
In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden nebenan die Häuser der Erpenbecker Siedlung.
Hier wurde ich 1960 geboren und lebte dort bis zu meinem 17. Lebensjahr. Die Kinder des damaligen Bauern, Erich Kattmann (1924-2013; siehe ganz unten), waren in meinem Alter.
Überhaupt gab es reichlich Kinder meines Alters in der Erpenbecker Siedlung! Was lag näher als bei Kattmanns zu spielen?
Wir spielten "Verstecken mit Ball weg"(-schießen) und nutzten dazu die gesamte Hoffläche, aber auch alle Gebäude des Gehöfts.
- Beim "Cowboy und Indianerspiel" wurden wir von den hoch gestapelten Strohballen der Scheune "heruntergeschossen" und purzelten "schwer getroffen" herunter. Seid vorsichtig hieß es, aber meines Wissens hat sich keines der Kinder jemals größer verletzt.
- Zum Fußball trafen wir uns auf der Wiese vor dem Haus. Jacken oder Stöcke als Torpfosten genügten. Niemand verscheuchte uns, wenn wir mal wieder laut kreischend unsere Tore feierten.
- Eine Sandkuhle-mitten auf der Wiese-hinter der Scheune lud zum Hölenbau ein. Diese wurde uns aber von irgendwelchen Erwachsenen immer wieder zerstört. Es war auch wirklich nicht ungefährlich in eine meterlangen Höhle zu krabbeln, wenn darüber noch einiges an Erdreich war und die Kühe auf der Wiese "im Obergeschoss" liefen. Kinder sind eben unbesorgt...
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Eheeintrag Ladbergen, Nr. 3/1728, Kathman - Schmitten
Zu dem beschriebenen Paar Kattmann-Schmitten ist die Quellenlage leider gering.
| Familie Kattmann-Schmitten
| Nur einmal (Nr. 3/1734) wird bei ihren Kindern der Name der Kindsmutter, "Schmitt" als Kindspate registriert.
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Taufeintrag des zukünftigen Hoferben,
Johan Henrich Kattmann, Ladbergen Nr. 1/1732
| | Taufeintrag der zukünftigen Kattmannschen Colona,
Christina Liesabeth geb. Kröger, Ladbergen Nr. 34/1732
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2. Generation
Johan Henrich Kattmann (1766-1828) wird als jüngster Sohn seiner Eltern und als Erbe der Hofstelle Kattmann (vorher auch: "Kottmann") genannt.
Taufeintrag des Joh. Henrich Kattmann, Ladbergen, Nr. 13/1766
| | Johan Henrich Kattmann (1766-1828) war seit dem 27.08.1786/Ladbergen mit Anna Catharina Krämer (ca. 1760/Lienen - 01.01.1831/Ladbergen) verheiratet.
Kirchenbucheintrag zur Hochzeit Kattmann-Krämers, Ladbergen Nr. 15/1786
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3. Generation
Der jüngste Sohn der Eheleute Kattmann-Krämer, Johann Wilhelm (Wilm) Adolph Kattmann (*1805), war wohl als Erbe und Colon "auf Kattmann" vorgesehen.
Nach dem Tod der Eltern (1828 bzw. 1831) war er aber noch sehr jung, vielleicht zu jung? Außerdem wollte er auswandern, was er 1834 auch tat! Im Grundbuch wurde er nie eingetragen!
Hermann Wilhelm Kattmann (1790-1873), der ältere Bruder und zweitälteste Sohn beider Eltern, wurde am 20.06.1834 gegen Zahlung von 200 Goldthalern mit seiner Frau Anna Elsabein geb. Suhre (an anderer Stelle: Christine Elisabeth; 1797-1859) Eigentümer des Colonats-Kattmann in Ladbergen-Hölter.
| | Hermanda Fiegenbaum vermutet die Zahlung der Eheleute Kattmann-Suhre als Abfindungskapitalie und Starthilfe für den auswanderungswilligen jüngeren Bruder.
Der älteste Bruder von J. W. A. Kattmann (*1805) und H. W. Kattmann (1790-1873), Johann Heinrich Kattmann (1788-1861), wurde Schmiedemeister und begründete mit seiner Frau, Christina Elisabeth Suhre (1788-1846) die heutige Hofstelle Kattmann am Telgter Damm.
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4. Generation
Colon Hermann Heinrich Wilhelm Kattmann (1818-1889) war der zweitälteste Sohn der Coloni Kattmann-Suhre.
Er war 1847 nach den USA ausgewandert und hatte wohl dort auch seine Frau, Marie Elisabeth Schröer (1825-1895), geheiratet.
Um das Erbe seiner Eltern anzutreten, kehrten er und seine Frau 1856 nach Ladbergen zurück und "mit Zustimmung des Gemeinderathes und einer Verfügung der münsterschen Regierung" wurde das Paar am 30.12.1856 wieder in den "Preußischen-Unterthanen-Verband" aufgenommen.
In Ladbergen wurden den Eheleuten Kattmann-Schröer zwei Kinder geboren, diese starben aber als Kleinkind an der "Bräune" (Diphterie) und der Hof wurde an eine Nichte, Christine Elsabein Kattmann (1847-1901), übergeben.
| | 1885
Das alte Wohnhaus brannte nach einem Blitzeinschlag ab!
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Direkt nebenan wurde das neue Haus erbaut. Von diesem Ereignis, zu Zeiten der Coloni Kattmann-Schröer, zeugt die Jahreszahl an der Dielentür des Hauses.
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5. Generation
Christine Elsabein Kattmann (1847-1901) war die Tochter der Eheleute Kattmann-Fiegenbaum. Sie wurde Anerbin der Eheleute Kattmann-Schröer, nachdem ihre zuerst als Anerbin angedachte Cousine Marie Friederike Bernhardine Kattmann (siehe rechts) enterbt worden war.
- Christine war die Tochter Tochter des älteren Bruders von Colon Hermann Heinrich Wilhelm Kattmann (1818-1889) und deren Nichte. Als ihr Vater im April 1889 starb, wurde er als "Heuerling bei Colon Kattmann (seinem Bruder) ins Kirchenbuch eingetragen. Im Juni des Jahres 1889 starb auch Colon Hermann Heinrich Wilhelm Kattmann.
Christine heiratete am 11. September 1874 den Heinrich Wilhelm Bierbaum (1849-1924), der im Folgenden "Kattmann" genannt wurde. Gemeinsam hatte das Paar sieben Kinder. Am 11.12.1888 wurden die Eheleute Bierbaum-Kattmann Eigentümer der Kattmanschen Hofstelle.
Nach dem Tod der Christine Elsabein Kattmann (1901) heiratete ihr Witwer in 2. Ehe am 16.06.1905 die Witwe des ehemaligen Ladberger Gemeindevorstehers Adolph Wibbeler, Christine Wilhelmine Wibbeler geb. Fiegenbaum (1856-1944).
| | Geplante Anerbin enterbt
Eigentlich sollte Marie Friederike Bernhardine Kattmann (1860-1944), Tochter der Eheleute Kattmann-Hildebrand den Hof erben. Bernhardine kam auch "an Kindes statt" zu ihrem Onkel. Als sie 1880 jedoch den Wilhelm Friedrich Lagemann heiratete, enterbten die Coloni Kattmann-Schröer sie und übergaben den Hof an Christine Elsabein Kattmann (1847-1901), siehe links.
- Sie war die Tochter des jüngeren Bruders von Colon Hermann Heinrich Wilhelm Kattmann (1818-1889) und ebenfalls eine Nichte der Eheleute Kattmann-Schröer.
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6. Generation
Hermann Heinrich Wilhelm Kattmann (*06.06.1875) war der älteste und einzig überlebende Sohn seiner Eltern (Bierbaum-Kattmann).
Mit dem Tod des Vaters, Heinrich Wilhelm Kattmann geb. Bierbaum (16.11.1924), hatten er und seine Frau, Friederike Wilhelmine geb. Wierwille, den Hof geerbt.
| Familie Kattmann-Wierwille
| 1936 baute das Paar eine neue Kornscheune. Die Baugeschichte des ebenfalls auf dem Hof befindlichen Schweinestalls und des Backhauses lassen sich leider nicht ermitteln. Das Backhaus weist eine Beschriftung von 1823 auf. Nur dadurch und durch die Namensnennungen im Gebälk (Huckriede und Vohs) ist aber kein Zeitraum der Errichtung auf dem Hof zu ermitteln. Wahrscheinlich wurde das Gebäude irgendwann auf Abbruch angekauft und am jetzigen Ort wiedererrichtet.
Zum Beginn des 2. Weltkriegs gehörten fast 30ha und drei Heuerhäuser zum Hof. (Quelle: Hermanda Fiegenbaum)
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7. Generation (Proband dieser Seite)
Erich Kattmann (1924-2013)
| | Erich Kattmann war der jüngste Sohn der Eheleute Kattmann-Wierwille und der Bauer meiner Kindheit...
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